Leserbrief zu
Tochter von Veganern in Frankreich verhungert
Wieder einmal wird hier die vegane Ernährung als Ursache für den Tod eines
Kindes verantwortlich gemacht. Tatsache ist: Louise starb aufgrund fehlender
ärztlicher und medikamentöser Versorgung. Mit Sicherheit waren es weder das
Stillen noch die vegane Ernährung der Mutter, die zum Tod des Kindes
führten. [Mit etwas Recherche hätte Sie problemlos herausfinden können:]
- Der Kaloriengehalt von [menschlicher] Muttermilch ist ziemlich hoch (ca. 70 kcal/100ml), auch ein [11 Monate altes] Kind kann damit sicher nicht verhungern (es sei denn, es ist zu schwach/zu krank, um überhaupt
Muttermilch zu trinken).
- Der Eiweißgehalt von [menschlicher] Muttermilch wird, ebenso wie der
Fettgehalt, nicht durch die Ernährung der Mutter beeinflußt. [Selbst bei
mangelernährten Müttern in sogenannten "Dritte-Welt-Ländern" weichen die Werte
nicht oder kaum von denen hiesiger Mütter ab. (Wenn die Mutter halb tot ist,
sieht das sicher anders aus.)]
Auch eine sich vegan ernährende Mutter kann
ihr Kind also ausreichend mit [Fett und Eiweiß] über die Muttermilch versorgen
[(und, bei ausgewogener veganer Ernährung, natürlich mit allen Nährstoffen)],
wie viele vitale, gut entwickelte vegane Kinder beweisen.
[Daß mal wieder ein Kind sterben mußte, weil seine Eltern
verantwortungsloserweise trotz schwerer Krankheit keinen Arzt konsultierten,
ist tragisch. Hier allerdings die Ernährung der Mutter als Ursache
darzustellen ist hochgradig unseriös und trägt sicher nicht zur Vermeidung
künftiger Todesfälle bei.]
Tanja Mueller
[vegankids.de]
Bad Soden-Salmünster
Neue Zürcher Zeitung, 22. April 2008; wesentliche Kürzungen/Änderungen hervorgehoben