So wie es ethisch nicht vertretbar ist, Rechte nur bestimmten Menschen aufgrund ethisch irrelevanter Merkmale zuzugestehen, ist es ebenfalls inakzeptabel, Rechte nur auf Angehörige einer bestimmten Spezies zu beschränken und andere Tiere davon willkürlich auszuschließen.
Ein Koboldmaki hat in der Regel kein Interesse an einem Recht auf Bildung, wohl aber an einem Lebensrecht. Allgemein haben Individuum Interessen an Tierrechten, die ihnen angemessenen sind - an Tierrechten, und keinesfalls nur an Tierschutz wie größere Gefängnisse für Todgeweihte oder bequemere Todestransporte.
Die Personengruppen, denen Rechte "zugestanden" wurden, wurden historisch immer mehr erweitert. Die 1776 in der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung erstmals offiziell postulierten Menschenrechte wurden in der späteren Verfassungspraxis nur "frei geborenen", weißen Männern in vollem Umfang zugestanden, nicht aber Sklaven und Leibeigenen oder Personen anderen Geschlechts oder anderer Hautfarbe. "Die Neger in ihrem Heimatland Afrika sind offensichtlich nutzlos in der großen Waage der menschlichen Gesellschaft; sie sind zu vornehmem Verhalten, Kunst oder Wissenschaft vollkommen unfähig", lautete eine Rechtfertigung. Zutreffend wurde gesagt: "das Recht der Sklavenhaltung ist deutlich in der Heiligen Schrift begründet, sowohl durch Gebote als auch durch Beispiele." Die Folge: "Für diesen Zweck haben sie Familien getrennt; für diesen Zweck haben sie das Neugeborene der Mutter weggenommen, bevor es die Fähigkeit hatte sie zu kennen". Die Parallelen zur heutigen Versklavung nichtmenschlicher Tiere sind frappierend. Dabei werden ethisch irrelevante Merkmale wie die angebliche intellektuelle oder emotionale "Überlegenheit" von Menschen vorgeschoben, wobei entlarvenderweise ein Schimpanse, ein Schwein, eine Elster oder ein Hund weniger Rechte haben als etwa ein menschlicher Fötus oder ein Säugling sie (allein aufgrund ihrer Spezies) hat, auch wenn sie diesbezüglich einem menschlichen Kleinkind gleichen oder es übertreffen und daher nach diesem Kriterium entsprechende Rechte haben müßten.
Heute, fast ein viertel Jahrtausend nach der ersten offiziellen Erwähnung von Menschenrechten, ist es an der Zeit, diese Denkweise abzulegen, die in der Praxis zu einem tagtäglichen Blutbad führt, und daraus an jedem, nicht nur am internationalen Tierrechtstag die Konsequenzen zu ziehen: den anthropozentrischen Speziesismus auf die Müllhalde der Geschichte zu werfen, auch wenn es noch Jahrzehnte dauern wird, bis es eine - heute längst überfällige - vegane Gesellschaft geben wird.
Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus setzt sich für eine Verwirklichung der Tierrechte (so etwa das Recht auf physische und psychische Unversehrtheit), die Abschaffung der Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Spezies (analog zu Antirassismus und Antisexismus) und die Etablierung einer veganen Gesellschaft ein.
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