(ARD/ZDF Videotext Do 20.05.99 20:16 P166)
Von Tierschützern befreite Nerze verendet
Stockholm (dpa) - 10.000 von militanten Tierschützern aus
einer schwedischen Zuchtfarm freigelassene Nerze sind fast
ausnahmslos umgekommen. Das ergab eine Erhebung der Jägervereinigung, wie
Dagens Nyheter gestern meldete. Die kleinen Pelztiere waren im letzten
Herbst von nächtlichen Eindringlingen aus ihren Käfigen freigelassen
worden. Jetzt seien noch einige hundert am Leben.
(taz Nr. 5840 vom 21.5.1999, S. 6)
Zahlreichen Nerzen das Leben gerettet
-betr.: Von Tierschützern
befreite Nerze verendet, Kurzmeldung, taz vom 21. 5. 99
Jäger haben ein verständliches Interesse daran, ihre Kritiker zu diskreditieren. [...] Wie üblich wird nicht erwähnt, daß die Tiere, nachdem sie ihr ganzes kurzes Leben bis dahin in tierquälerischer Gefangenschaft verbracht haben, innerhalb weniger Wochen vergast oder elektrokutiert worden wären, um ihnen die Haut abzuziehen. Ebenfalls unerwähnt bleibt, daß ebendiese Jäger die befreiten Nerze gejagt haben, wie viele der Tiere von den Jägern erschossen wurden und wie viele durch die Folgen der quälerischen Haltung und die verbreiteten angezüchteten genetischen Defekte starben.
Medien, die Meldungen wie diese so formuliert verbreiten, handeln völlig verantwortungslos und ohne ihrer Informationspflicht nachzukommen.
Fazit: Für den Tod jedes im Zusammenhang mit solchen Befreiungsaktionen gestorbenen Tieres sind diejenigen verantwortlich, die sogenannte Pelzfarmen betreiben, genehmigen, verteidigen, also Besitzer, Politiker, Jäger usw. Die Befreier dagegen haben zahlreichen Tieren das Leben gerettet. Denn keiner der in Freiheit gestorbenen Nerze (wie viele es auch in Wirklichkeit sein mögen) wäre noch am Leben. Und auch all diejenigen, die heute noch leben, wären längst umgebracht.
Achim Stößer, Karlsruhe
(taz Nr. 5842 vom 25.5.1999, S. 10)(Südwest Presse, Geislinger Zeitung vom 21.05.1999)
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